Leichterer Umgang mit Hochsensibilität

Leichterer Umgang mit Hochsensibilität

Du bist hochsensibel? Dir fällt es schwer, mit deiner Hochsensibilität angenehm umgehen zu können? Du fühlst dich von starken Reizen sehr gefordert? Du wünschst dir, als hochsensible Person leichter leben zu können?

Was ist Hochsensibilität?

Ich möchte gerne mit dir teilen, wie ich persönlich Hochsensibilität erfahre und was sie für mich bedeutet.

Hochsensibilität bedeutet, dass du stark ausgeprägte Sinne hast und differenziert wahrnimmst.

Über deine fünf Grundsinne – Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten – nimmst du Reize stärker und tiefer wahr, als es der Mehrheit entspricht.

Z. B., wenn Licht für andere hell ist, dann ist es für dich grell, wenn Musik für andere laut ist, dann ist sie für dich unangenehm laut usw. – es kommt darauf an, über welchen deiner Grundsinne du tief und deutlich wahrnimmst.

Darüber hinaus kann es sein, dass auch deine weiteren Sinne – z. B. zwischen den Zeilen lesen, Unausgesprochenes fühlen, innere Bilder haben usw. (in der Literatur wird das manchmal als Hochsensitivität bezeichnet) – stark ausgeprägt und geschärft sind. Ich persönlich verwende meistens den Begriff Hochsensibilität und meine damit auch Hochsensitivität.

Das alles ist einerseits eine große Stärke und auch Hilfe im Alltag, kann allerdings auf der anderen Seite auch eine Belastung darstellen – vor allem, wenn deine Sinne durch sehr extreme Reize stark gefordert sind und du dich aufgrund deines feinen, differenzierten Wahrnehmens dann verständlicherweise überlastet fühlst.

Leichterer Umgang mit Hochsensibilität – 1 Schritt, Übung, Meditation mit geschlossenen und mit offenen Augen, Tipp

In diesem Blogbeitrag möchte ich weitergeben, wie ich persönlich mit meiner Hochsensibilität im Alltag leichter umgehen kann. Ich bin sehr stark hochsensibel und kann mir aufgrund der immer stärker werdenden Reize und Extreme im Außen nicht mehr vorstellen, auf eine andere Art zu leben.

Zentrierung

Um mit meiner sehr starken Hochsensibilität leichter umgehen zu können, mache ich millisekündlich eine Übung bzw. Meditation – mit offenen Augen. Mittlerweile läuft das bei mir automatisch und ich würde diese Übung auch den ganzen Tag über anwenden, wenn ich nicht hochsensibel wäre, da sie mich in eine wunderschöne, innere Ruhe bringt und ich Ruhe und Stille über alles liebe.

Dabei ist es so, dass ich mich nicht wie bei der klassischen Meditation mit geschlossenen Augen zentriere, sondern mit offenen Augen.

Der Vorteil dieser Übung bzw. Meditation ist, dass ich währenddessen meine Augen geöffnet haben kann, was natürlich sehr gut für meinen Alltag ist.

Da sie mir und meinem System so gut tut, wende ich sie auch mindestens einmal pro Tag mit geschlossenen Augen an und gehe in eine ganze starke Tiefenentspannung – meistens mit Lärmschutzkopfhörer, damit ich auch noch den heilsamen Vorteil der Stille für mich nutzen kann. In so einem Zustand bin ich für ca. 5-15 min. (oder auch länger bei Bedarf) vollkommen frei von äußeren Reizen, kann mich sehr tief entspannen, erholen und Energie, Kraft und Stärke für meinen Alltag sammeln.

In der Zeit während der ich mich mit klassischer Meditation beschäftigt habe, ist mir bewusst geworden, dass es die Zentrierung (des Bewusstseins) ist, die zu Ruhe führt. Durch Zentrierung auf einen Punkt, kommt das gesamte System immer mehr in eine innere Ruhe.

Die Zentrierung muss jedoch nicht unbedingt mit geschlossenen Augen sein, um diesen inneren Zustand hervorbringen zu können, sondern kann auch sein mit offenen Augen. Dadurch ergeben sich die beiden Vorteile, dass während der Zentrierung bzw. des meditativen Zustandes die Augen frei sind für Alltagsaktivitäten und dass auf Emotionen und Gefühle eingewirkt werden kann.

meditativer Zustand mit offenen Augen

Wenn ich eines als hochsensible Person liebe, dann ist es innere Ruhe. Ich persönlich habe eine Übung bzw. Meditation gebraucht, die ich mit offenen Augen mitten in meinem Alltag anwenden kann – direkt in der Situation, wo ich starke Emotionen und Gefühle in mir fühle, die mich aufgrund ihrer Stärke, Tiefe und Intensität belasten können und ich eine Möglichkeit haben wollte, wie ich genau dann in einen meditativen bzw. ruhigen Zustand kommen kann.

Hochsensibilität als Reaktion auf extreme Reize bzw. Extreme

Ich habe mich gefragt, wie es dazu kommt, dass ich starke Emotionen und Gefühle in mir fühle und habe für mich erkannt, dass sie eine Reaktion auf extreme Reize bzw. Extreme im Außen sind. Da ich extreme Reize bzw. Extreme im Außen nicht ändern kann, musste ich etwas in mir ändern, wie ich leichter und besser damit umgehen kann.

Meine persönliche Lösung ist, dass ich mich während meines gesamten Tages mit offenen Augen zentriere.

Durch die noch stärkere Zentrierung während sehr starker Emotionen und Gefühle, entsteht immer mehr innere Ruhe in mir, wodurch ich innerlich ruhiger und damit leichter mit ihnen umgehen kann.

Wenn ich z. B. unterwegs bin und es ist sehr unangenehm laut rund um mich, dann zentriere ich mich besonders stark, komme in eine innere Ruhe und kann dann mit extremen Reizen bzw. Extremen im Außen leichter und besser umgehen.

Ich persönlich wende diese Übung millisekündlich an und besonders stark, wann immer mir in einer bestimmten Situation nach mehr innerer Ruhe ist. Diese Übung ist auch sehr hilfreich, wenn du stark hochsensibel, sehr stark hochsensibel oder hypersensibel (äußerst stark hochsensibel) bist.

Extreme Reize bzw. Extreme als Problem

In diesem Beitrag möchte ich mit dir teilen, dass ich erkannt habe, dass ich eigentlich ein in mir ruhiger, stiller, balancierter Mensch bin, sobald ich jedoch mit extremen Reizen bzw. Extremen im Außen zu tun habe, erfahre ich starke Hochsensibilität, reagiere mit starken Emotionen und Gefühlen auf die extremen Reize bzw. Extreme im Außen und es kann vorkommen, dass ich mich dann stark belastet fühle. Ich persönlich erfahre meine Hochsensibilität nur als belastend, wenn sie durch extreme Reize bzw. Extreme im Außen verstärkt wird.

Was ich damit sagen möchte, ist, dass nicht Hochsensibilität selbst ein Problemthema darstellt, sondern extreme Reize bzw. Extreme im Außen.

Da ich nicht alle unangenehmen, extremen Reize im Außen ändern kann, habe ich für mich eine Übung bzw. Meditation entwickelt, die ich mit offenen Augen mitten in meinem Alltag anwenden kann, um mit meiner Hochsensibilität auch bei starken, unangenehmen, extremen Reizen leichter umgehen zu können.

Angenehmerer, einfacherer, leichterer Umgang mit Hochsensibilität

Über Hochsensibilität und Hochsensitivität gibt es viel zu sagen. In diesem Blogbeitrag wollte ich mich darauf fokussieren zu hinterfragen, ob Hochsensibilität automatisch zu einer Belastung führt, wann es erst zu einer inneren Belastung kommt und wie ein leichterer Umgang mit Hochsensibilität möglich ist.

Ich sehe Hochsensibilität und Hochsensitivität als etwas sehr Positives, ich musste jedoch für mich persönlich erst eine Übung entwickeln und anwenden, wie ich möglichst leicht, angenehm und konstruktiv mit ihr in meinem Alltag umgehen kann.

Ich bin da für dich.

Da für dich Ausbildung

Alles Liebe
Verena

Hinweis
Heilung, heilen, heilend, heilsam usw. ist i. S. von Ganzwerdung zu verstehen. Ich weise darauf hin, dass ich nicht die Tätigkeit einer Psychotherapeutin oder Ärztin ausübe. Ich bin eine spirituelle Lehrerin. Alles, was ich weitergebe, ist meine eigene Wahrheit.

Bildquelle: Pexels (Nachtrag 07.04.2022: nicht mehr abrufbar)